EM-Erfolgsstory: SC DHfK-Finswimmer räumen in Ungarn ab
Pressemitteilung des SC DHfK Leipzig:
EM-Erfolgsstory: SC DHfK-Finswimmer räumen in Ungarn ab / Großartiges Karriereende für Max Poschart mit 4x Gold und 3x Silber
Gödöllő/Ungarn. Besser hätte man das Drehbuch nicht schreiben können. Am Ende seiner einzigartigen Karriere schrieb SC DHfK-Finswimmer Max Poschart ein Happy End mit Ausrufezeichen und unterstrich bei der Europameisterschaft im ungarischen Gödöllő (19.-22.7.) noch einmal seine Weltklasse. Umrahmt wurde seine Erfolgsstory mit vielen weiteren der Leipziger Finswimmerinnen und Finswimmer, doch der Reihe nach:
Max Poschart zwischen Babyglück und Karriereende
Beflügelt als frisch gebackener Papa setzte SC DHfK-Finswimmer Max Poschart bei seinem letzten großen Wettkampf, der Europameisterschaft in Gödöllő, noch einmal ein beeindruckendes Ausrufezeichen. Mit drei Goldmedaillen auf den Einzelstrecken, einer silbernen über 50m Finswimming sowie 1x Staffelgold und 3x Staffelsilber krönte der Leipziger Ausnahmeathlet seine besondere Karriere. „Ich bin überglücklich, wie mein letzter Wettkampf gelaufen ist. Es ist einer meiner besten und erfolgreichsten überhaupt. Ich hatte noch nie bei einer EM oder WM so viele Medaillen und schon gar nicht so viele goldene. Damit habe ich wirklich ein super Ende gefunden“, sagte der 28-Jährige glücklich, der direkt nach dem letzten Rennen alleine zurück zu seiner Frau Elena und Sohn Till gen Leipzig fuhr. Sie hatten von zu Hause im Livestream mitgefiebert.
Und auch abseits der vielen Medaillen zeigte Max Poschart noch einmal, wie gut er drauf war, schwamm auf allen Strecken persönliche Saisonbestleistung und kratzte über seine Paradestrecke 100m Finswimming im Vorlauf fast noch einmal an seinem eigens vor einem Jahr aufgestellten Weltrekord.
„Mit diesen Ergebnissen habe ich absolut nicht gerechnet“, so Max Poschart, „vor allem, weil ich dieses Jahr nicht mehr so viel ins reine Finswimming-Training investiert habe und mit dem CrossFit neue Wege gegangen bin.“ Seit einer Saison war der gebürtige Potsdamer nur noch 2 bis 3 Mal die Woche im Schwimmbecken, trainierte stattdessen 5 bis 6 Mal bei Weightlifting Leipzig. „Sie waren eine riesige Unterstützung für mich und haben einen großen Anteil an meinen Erfolgen.“
Einen anderen großen hat Erfolgstrainer Lutz Riemann, der diesmal offiziell als EM-Trainer mit nach Ungarn fahren durfte. So konnte er hautnah zwei großartige Doppelsiege seiner Athleten erleben. Über 100m Finswimming und 100m Streckentauchen versilberte Justus Mörstedt die Erfolge seines Trainingskumpels. Gemeinsam rissen sie im Ziel die Arme zum Jubeln nach oben. Für beide „ein superschöner, besonderer Moment“. Es war das erste Mal, dass zwei Athleten aus der gleichen Trainingsgruppe unter Lutz Riemann bei einer EM zusammen ganz oben auf dem Treppchen standen.
Das Foto ziert nun stolz das WhatsApp-Profil des Trainers, der sich aufgrund des letzten Wettkampfes seines Athleten „hintenraus die eine oder andere Träne verkneifen musste. Was Max nach seiner verspäteten Anreise bei der EM gezeigt hat, teilweise noch einmal mit absoluten Weltspitzen- Leistungen, das ist schon Hammer und darauf bin ich unheimlich stolz“, so Riemann, der sich freut, dass ihm Poschart als Trainerkollege erhalten bleibt.
Justus Mörstedt trotzt Magen-Darm-Virus und holt 5 Medaillen
Und auch, wenn mit Max Poschart einer der besten Finswimmer weltweit abtritt, so muss einem um die Zukunft der Leipziger Flossenschwimmer nicht bange sein. Bestes Beispiel ist SC DHfK-Athlet Justus Mörstedt, der sich neben zwei Staffelmedaillen auch dreimal im Einzel als Vize-Europameister (100m FS, 100m ST, 400m ST) krönen konnte. Und das, obwohl der 22-Jährige anfangs mit einem Magen- Darm-Infekt aufgrund des dortigen Essens kämpfte und an seinem ersten Wettkampftag mit vier Starts in kürzester Zeit (darunter 2 Finals innerhalb von 20-30 Minuten) ein extremes Programm abspulen musste. Auf seinen Höhepunkt, den Doppelsieg mit Max über 100m Streckentauchen, folgte das Finale über seine Paradestrecke 200m FS, auf der Mörstedt im Schlussspurt die Kräfte verließen. Am Ende wurde es knapp Platz vier, doch der Medizinstudent nahm das vielmehr als Anreiz, in der nächsten Saison wieder voll anzugreifen. „Insgesamt freue ich mich einfach, dass ich die EM im Gesamtpaket dann trotzdem mit konstanten Leistungen schwimmen konnte“, sagte Mörstedt und blickte bereits auf die nächste Herausforderung: „Außerdem bin ich jetzt auch besonders erleichtert, dass ich mich nun gänzlich meiner Physikumsvorbereitung widmen kann. Bislang konnte ich nur mit angezogener Handbremse lernen.“
Nadja Barthel und Duncan Gaida mit Staffel-Silber
Erfolgsstorys schrieben auch die Nadja Barthel und Duncan Gaida vom SC DHfK. Die 18-Jährige war nach langer Verletzungspause erst vor wenigen Monaten wieder ins Training mit der Flosse eingestieg. Am Ende standen zwei Silbermedaillen und ein Deutscher Rekord mit der 4x100m- und 4x200m- Staffel (zusammen mit Michele Rütze, Lara Gawenda, Johanna Schikora). „Wer hätte das vor ein paar Monaten gedacht, dass ich zwei Vize-Europameistertitel mit meiner Staffel hole“, schrieb Nadja anschließend glücklich. Auch Langstreckenspezialist Duncan Gaida zeigte bei der EM sein Potenzial und erkämpfte sich über seine Paradestrecke 1.500m in einer Top-Zeit einen starken 4. Platz. Mit der 4x200m-Staffel durfte er sich gemeinsam mit seinen Clubkollegen Poschart und Mörstedt sowie Marek Leipold aus Erfurt Silber umhängen lassen. Eine besondere Erfolgsstory war auch die 4x100m-Staffel der Männer mit Poschart, Mörstedt, Leipold und dem in Leipzig trainierenden Niklas Loßner (SC Riesa), die mit zwei Sekunden Vorsprung souverän Gold holten. Auch die ebenfalls in Leipzig trainierende Michele Rütze (Dresden) trug mit sehr guten Einzelleistungen zum starken Leipziger Gesamtergebnis bei, hatte ebenfalls wie Justus Mörstedt mit vier Starts am ersten Wettkampftag ein Mammutprogramm und verpasste über 100m Streckentauchen mit Platz vier das Podest nur knapp.
Das Fazit von Trainer Lutz Riemann fiel dementsprechend aus: „Das war eine Wahnsinns-EM und ein unheimlich starker Zusammenhalt im gesamten Team. Ich bin einfach super, super, super zufrieden, dass alle Sportlerinnen und Sportler, die wir aus Leipzig geschickt haben, mit einer Medaille nach Hause gekommen sind.“
Alle Medaillen im Überblick:
- Max Poschart: 4x GOLD (100m FS, 100m ST, 50m AP, 4x100m FS Staffel), 3X SILBER (50m FS, 4x200m FS, 4x50m FS Mixed)
- Justus Mörstedt: 1x GOLD, 4x SILBER (100m FS, 100m ST, 400m ST, 4x200m FS)
- SILBER 4x100m FS Frauen (Nadja Barthel, Michéle Rütze, Lara Gawenda, Johanna Schikora)
- SILBER 4x200m FS Frauen (Johanna Schikora, Nadja Barthel, Lara Gawenda und Michele Rütze)
- SILBER 4x200m FS Männer (Justus Mörstedt, Duncan Gaida, Marek Leipold und Max Poschart)
- GOLD 4x100m FS Männer: (Max Poschart, Niklas Loßner, Marek Leipold, Justus Mörstedt)
- SILBER 4x50m Mixed (Max Poschart, Lara Gawenda, Niklas Loßner, Michéle Rütze)
(Text: Gesine Prägert)